Die DCG feiert 2017 ihr 60jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet (neben einer Konferenz am 18.-19.8.2017 an der Universität Witten/Herdecke) am 02. Dezember im Zentrum für Kunst und Medien (http://zkm.de) in der Lorenzstr. 19 in Karlsruhe ein Symposium mit dem Thema „Kunst und Macht in der Geschichte Chinas“. Das Programm schließt ein Gruß­wort und vier Vorträge von jeweils 40 Minuten ein, denen 20minütige Diskussionen folgen sollen:

 

10:00–10:15

Grußwort

 

10:15–11:15

Vortrag und Diskussion:
Kunst und Macht im öffentlichen Raum

Referent: Prof. Dr. Gregor Paul (DCG)
http://paul.dcg.de

11:15–11:30

Pause

 

11:30–12:30

Vortrag und Diskussion:
Malerei und Macht

Referent: Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (China-Zentrum Tübingen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Helwig_Schmidt-Glintzer

12:30–13:45

Mittagspause

 

13:45–14:50

Vortrag und Diskussion: Literatur und Macht

Referent: Prof. Dr.  Karl-Heinz Pohl (Trier)

https://www.uni-trier.de/index.php?id=18681

14:50–15:05

Pause

 

15:05–16:10

Vortrag und Diskussion:

Film, Internet, Digitalisierung und Macht

Referent: Prof. Dr. Martin Woesler (Universität Witten/Herdecke, DCG)
http://martin.woesler.de

 

Grob gesagt, geht es im Symposium um das Verhältnis von Kunst, und zwar Kunst im weiteren Sinn,  und politischer Macht. Jede Art Kunst, ob Bildende Kunst (Architektur, Bildhauerei, Malerei, Film), Literatur oder Musik, kann im Dienst politischer Macht stehen oder kritisch gegen sie gerichtet sein. Genauer hin gilt:

(1) Kunst kann der Festigung und Förderung solcher Macht dienen. Dabei kann sie  (1.1) Darstellung oder Manifestation von Macht sein, wie es insbesondere bestimmte Beispiele der Monumentalarchitektur sind. Sie kann (1.2) der Propaganda dienen, wie sie sich vor allem im Personenkult der Mächtigen äußert: z.B. in Porträts, in Utensilien, die solche Porträts zeigen oder in verherrlichenden Hymnen. Und schließlich kann sie (1.3) durch Zensur (etwa von Bildender Kunst, Literatur und Film) Widerstand und Kritik verhindern oder einschränken. Selbst­­­verständlich können alle drei Formen ne­ben­ei­n­an­der bestehen. Insbesondere im Stalinis­mus, Na­zismus und Maoismus war dies der Fall. Aber selbst schon im alten Ägypten dürften sich Beispiele finden.Kunst kann sich aber auch (2) kritisch gegen Macht richten, und dies vor allem durch Karikaturen, Kabarett und in literarischer Form.

Schließlich aber kann Kunst – jedenfalls der Intention nach – (3) Machtfragen gegenüber indifferent sein. Beispiele der Kunst um der Kunst willen mag es geben. Doch kann gerade solche Kunst von Mächtigen – aber auch von anderen – als Provokation empfunden werden. Das zeigte das Vorgehen des Nationalsozialismus gegen die von ihm als „entartet“ abgelehnte Kunst.

            Das Symposium widmet sich vor allem Themen der ersten und zweiten Art. Im ersten Referat wird auch ein Überblick der Problematik geboten. Dabei werden exemplarische Beispiele aus dem Verhältnis von Kunst und Macht in der Geschichte Chinas angeführt und mit Beispielen aus anderen Kulturen – wie der Ägyptens, Mesopotamiens und der totalitären Staaten des 20. Jahrhunderts – verglichen.

Die Veranstaltung wird von der Stadt Karlsruhe unterstützt.